Vortrag von Prof. Dr. med. P. Oschmann

Vortrag von Herrn Professor Dr. med. P. Oschmann am 21.06.2006 in Eschwege über
Neuroprotektion und Neurogeneration
- Wie kann das Gehirn und Rückenmark bei MS geschützt werden?

Anhand einer Powerpoint-Präsentation werden auf Folien die Auswirkungen der Entzündungen und „Narbenbildungen“ bei Multipler Sklerose dargestellt und erläutert. Neuroprotektion und Neuroregeneration werden durch Medikamente, Stammzellen und Training unterstützt. Es wird die Wirksamkeit der bisherigen Medikamente Interferon und Copaxone erläutert. Andere Medikamente, z.B. auch Dopingmittel, werden in Tierversuchen erprobt. Teilweise werden recht gute Ergebnisse erzielt und bereits Versuche mit Menschen durchgeführt. Bis diese Medikamente ihre Zulassung erhalten, werden jedoch noch etwa 10 Jahre vergehen.
Die Behandlung mit Stammzellen ist bisher nur in der Erprobungsphase. Bei Tierversuchen konnten bereits erfolgreich Zellen verpflanzt werden. Auch hier ist jedoch eine jahrelange Forschung notwendig, bis diese Methode eingesetzt werden kann.
Krankengymnastik und Logopädie zeigen nachweislich ihre Wirkung im MRT, bisher ungenutzte Nervenzellen können die Aufgaben der beschädigten Zellen übernehmen. Ein regelmäßigen Training ist daher sehr wichtig.
Bei der MS tritt ein neuronaler Schaden früher im Krankheitsverlauf auf und ist vorwiegend verursacht durch die Entzündungsvorgänge. Im Regelfall ist die MS bereits vorhanden, bevor der Patient selbst Schübe wahrnimmt. Nach erfolgter Diagnose muss eine Behandlung so früh wie möglich begonnen werden.

Prof. Dr. Oschmann stellt noch die Arbeit und Aufgaben des MS- Zentrums der Neurologischen Universitätsklinik Gießen vor:

  • Ambulante Versorgung
  • MS-Krankenschwester (Schulungen, Informationen, Hotline)
  • Stationäre Versorgung
  • Fort- und Weiterbildung für Patienten, Ärzte, Pfegepersonal

www.uniklinikum-giessen.de/neuro